Das Ende der Kelten

Die Ausdehnung der Germanen vom Nordosten Europas her nach Westen und die Ausbreitung des römischen Reiches vom Süden her ließen das keltische Gebiet immer kleiner werden. Bis es ganz aufhörte zu existieren. Nur in Irland und Wales konnten die Kelten sich noch etwas behaupten, aber nach den Römern kamen die Germanen und mit ihnen kam das Christentum, und da zum Kelte-Sein eben auch keltische Lebensgewohnheiten gehörten, die aber gar nicht mit dem Christentum zusammenpassten, war es nur noch eine Frage der Zeit.
Es ist viel geblieben von den Kelten. In Irland und Wales spricht man noch Gälisch. In Frankreich kräht stolz das nationale Symbol, der gallische Hahn. Und von den keltischen Schiffen übernahm man die Galionsfiguren, die bei den Kelten eigentlich keine Figuren waren, sondern Druiden, die die Geister des Meeres und Windes beschworen. Auch der Wein wird immer noch gekeltert und vieles, was man im Mittelalter unter Hexenkult verstand, war eigentlich nichts anderes als keltische Bräuche, wie z.B. die Sache mit den Heilkräutern.
Und so barbarisch waren die Kelten eigentlich auch nicht, wie sie die Römer und Griechen beschrieben. Die Griechen meinten mit "barbarisch" ursprünglich auch nichts anderes, als "nicht-griechisch-sprechen". Immerhin lernten die Kelten von den anderen Völkern, wo sie nur konnten, z.B. wie man mit Eisen und Bronze umgeht. Und viele dieser alten keltischen Siedlungen gibt es noch heute, wie etwa Paris oder Ankara.
Doch die Kelten waren in dem Sinne eigentlich kein Volk, sondern es war eine Kultur. Wer sich dieser Kultur anschloss war ebenso Kelte.

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